Wenn die Dienstleistung zum Produkt wird

Fragen an Tobias Stöhr, Sales Executive bei Spectrum Markets

Herr Stöhr, Begriffe wie Digitalisierung und Disruption sind zu den „Buzzwords“ der jüngeren Vergangenheit geworden, unter denen sich jeder jeweils etwas anderes vorstellt. Führen technologische Trends oder Neuentwicklungen – abgesehen von sich ändernden Prozessen – tatsächlich zu solch tiefgreifenden Verschiebungen in der Industrie wie allenthalben behauptet?
Definitiv, auch wenn das meist über Umwege passiert. Die Verfügbarkeit einer neuen Technologie allein muss noch nicht zwangsläufig dazu führen, dass ein am Markt etablierter Player dadurch ermöglichte Effizienzsteigerungen sofort nutzen kann oder will. Dann sind es eben sehr oft Konkurrenten, die auf der Basis neuer Technologien auf der grünen Wiese starten, schlanker aufgestellt sind und mit neuen Konzepten andere Kundengruppen erschließen können, die eine Branche zu anderen Ansätzen bewegen.

Gilt dies auch für Ihre Branche, den Börsenhandel, und inwiefern gegebenenfalls auch für Sie selbst?
Man kann sagen, dass unsere Branche beispielhaft ist. Und innerhalb der Branche könnte man sagen, dass Spectrum Markets ein Paradebeispiel dafür ist, wie die Dienstleistung zum Produkt wird.

Was meinen Sie damit?
Wie Sie wissen, sind wir der Betreiber einer Handelsplattform, die sich an Broker und Intermediäre richtet, die wiederum ihren Kunden aus dem Retail-Segment das perfekt auf sie zugeschnittene Angebot im Bereich der verbrieften Derivate anbietet. Während das eigentliche Produkt bereits hinreichend standardisiert und etabliert ist, haben wir bestimmte Produktattribute eingeführt und Eigenschaften rund um seine Handelbarkeit so verändert, dass die Bereitstellungsqualität zum entscheidenden Faktor geworden ist.

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Meinen Sie den Handel rund um die Uhr?
Das ist nur einer unter vielen Faktoren, zumal nicht jeder Broker einen 24/5-Betrieb realisieren möchte. Spectrum Markets wurde als Multilateral Trading Facility aufgesetzt, d.h., ein entscheidender Vorteil ist, dass der börsliche Handel bei uns streng reguliert ist und Transparenz und Sicherheit gegenüber einer außerbörslichen Ausführung signifikant höher sind. Darüber hinaus unterstützt Spectrum Markets die Liquidität disziplinarisch sowie auch strukturell.

Wie ist das zu verstehen?
Einerseits verpflichten wir unsere Market-Maker vertraglich zur Gewährleistung von Liquiditätsstandards. Auf der strukturellen Seite unterstützen wir die Liquidität durch die Einführung von Features wie z.B. die pan-europäische ISIN, die sozusagen ein Passporting einer einzigen ISIN für zehn Länder Europas darstellt – oder die Intraday-Emission, die es Emittenten ermöglicht, Produkte auf Spectrum Markets innerhalb weniger Minuten zu ersetzen. Das unterstützt den Handel generell sehr und ist in volatilen Zeiten besonders wichtig, da Angebot und Nachfrage so stets dynamisch aufeinander abgestimmt sind. Der Handel selbst sowie unsere Marktdaten sind zudem kostenlos.

Vielen Dank für das Gespräch.

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